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„Jedermann prüfe sich also selbst und esse dann erst von dem Brot und trinke von (oder: aus) dem Kelch! 29 Denn wer da ißt und trinkt, der zieht sich selbst durch sein Essen und Trinken ein (göttliches) Strafurteil zu, wenn er den Leib (des Herrn) nicht unterscheidet**).” (1. Korinther 11:28-29).
- Die Verse betonen die Bedeutung der Selbstprüfung und der angemessenen Einstellung vor der Teilnahme am Abendmahl. Sie stehen im Zusammenhang mit dem zentralen Inhalt des Kapitels, indem sie die Ernsthaftigkeit und Ehrfurcht betonen, die beim Abendmahl erforderlich sind.
Insgesamt betonen diese Verse die Bedeutung von Achtsamkeit und Respekt vor dem Abendmahl als heiligem Akt. Dies steht im Einklang mit der übergeordneten Botschaft des Kapitels, die die Wichtigkeit von Ehrfurcht und Ordnung im Gottesdienst und in der Gemeinde unterstreicht.
1. Korinther 11 ist ein Kapitel, das hauptsächlich die Themen Gottesdienst, Gottesordnung und das Abendmahl behandelt.
Paulus ermahnt die Gemeinde in Korinth, dass Männer beim Beten oder Prophetieren ihre Köpfe nicht bedecken sollen, da sie das Ebenbild Gottes sind. Frauen hingegen sollen beim Beten oder Prophetieren ihre Köpfe bedecken, um ihre Unterordnung zu symbolisieren *). Dies wird mit der Schöpfungsordnung begründet: Der Mann wurde aus dem Bild Gottes geschaffen, die Frau jedoch aus dem Mann. Es wird betont, dass sowohl Männer als auch Frauen in der Gemeinde Gottes eine wichtige Rolle spielen, aber dennoch unterschiedliche Geschlechterrollen und Ordnungen anerkennen sollten.
- *) Einige Aussagen des Paulus beziehen sich auf die griechisch-römisch-kulturellen Gegebenheiten in Korinth vor knapp 2.000 Jahren. Mit ihnen versuchte er Einigkeit in der Gemeinde herzustellen. So werden auch wir in unserer Zeit die kulturellen Gegebenheiten in den unterschiedlichen Völkern angemessen respektieren. Die grundsätzliche Lehre aber wird dabei nicht angetastet. Elder Dallin H. Oaks äußerte in einer BYU-Andacht: "Kurz gesagt, wir predigen Einheit in der Gemeinschaft der Heiligen und Toleranz gegenüber den persönlichen Unterschieden, die im Glauben und Verhalten einer vielfältigen Bevölkerung unvermeidlich sind. Toleranz erfordert offensichtlich eine streitfreie Art und Weise, mit den Unterschieden des anderen umzugehen. Aber Toleranz bedeutet nicht, dass man seine Maßstäbe oder seine Meinung zu Politik oder politischen Entscheidungen aufgibt. Toleranz ist eine Art, auf Vielfalt zu reagieren, nicht ein Befehl, sie vor der Prüfung zu schützen." … “Unsere Kirche geht auf die offensichtlichen kulturellen und ethnischen Unterschiede unter unseren Mitgliedern ein. Wir lehren, dass das, was uns verbindet, viel wichtiger ist als das, was uns unterscheidet. Folglich sind unsere Mitglieder aufgefordert, ihre Anstrengungen darauf zu konzentrieren, unsere Einheit zu stärken – und nicht, unsere Vielfalt zu verherrlichen. Unser Ziel ist es zum Beispiel nicht, lokale Gemeinden und Zweige nach Unterschieden in der Kultur oder in der ethnischen oder nationalen Herkunft zu organisieren, auch wenn dieser Effekt manchmal vorübergehend entsteht, wenn dies aufgrund von Sprachbarrieren erforderlich ist. Stattdessen lehren wir, dass die Mitglieder von Mehrheitsgruppierungen (unabhängig von ihrer Art) dafür verantwortlich sind, Mitglieder der Kirche anderer Gruppierungen aufzunehmen und ihnen volle Gemeinschaft und volle Möglichkeiten zur Teilnahme an der Kirche zu bieten. Wir bemühen uns, eine Gemeinschaft von Heiligen zu gründen – "e i n e n Leib", wie der Apostel Paulus sie nannte (1 Korinther 12:13) –, in der sich jeder gebraucht und gewollt fühlt und in der alle die ewigen Ziele verfolgen können, die wir teilen.” ("Weightier Matters", Andacht an der Brigham-Young-Universität, 9. Februar 1999; maschinell übersetzt beginnend mit: `In short,´ und ` Our Church´).
Paulus kritisiert die Korinther für ihre Missbräuche beim Abendmahl. Er erinnert sie daran, dass das Abendmahl eine ernsthafte Angelegenheit ist und sie in Würde und Respekt teilnehmen sollen. Wer unwürdig isst und trinkt, bringt sich selbst ein Urteil, indem er den Leib und das Blut Christi nicht angemessen achtet. Daher sollen die Gläubigen sich selbst prüfen, bevor sie am Abendmahl teilnehmen.
Im 1. Korinther 11 vermittelt Paulus mehrere besondere Lehren, die auf die Themen Gottesdienst, Geschlechterordnung und das Abendmahl abzielen. Eine herausragende Lehre, die Paulus in diesem Kapitel vermittelt, ist die Idee der geschaffenen Ordnung und der Balance zwischen Geschlechtern in der Gemeinde. Dies wird vor allem in Bezug auf das Tragen von Kopfbedeckungen und die Geschlechterrollen betont.
Konkret lehrt Paulus:
- Gottesordnung und Geschlechterrollen: Paulus betont die von Gott geschaffene Ordnung, in der Männer und Frauen unterschiedliche Rollen und Funktionen haben. Er verwendet die Schöpfungsgeschichte als Grundlage, um darauf hinzuweisen, dass Männer und Frauen gleichwertig, aber dennoch unterschiedlich sind. Männer werden als das Haupt der Frau betrachtet, und Christus ist das Haupt aller Menschen. Diese Lehre zeigt, dass es eine göttliche Autorität und Hierarchie gibt, die in der Gemeinde respektiert werden soll.
- Symbolische Bedeutung der Kopfbedeckungen: Paulus spricht über das Tragen von Kopfbedeckungen in Gottesdiensten und betont, dass Männer ihre Köpfe nicht bedecken sollen, während Frauen es sollten. Diese Praxis hat symbolische Bedeutung und unterstreicht die Geschlechterunterschiede und die göttliche Ordnung. Das Tragen der Kopfbedeckung wird als Zeichen der Unterordnung und des Respekts vor dieser Ordnung angesehen.
- Ehrfurcht und Würde im Gottesdienst: Paulus mahnt zur Ehrfurcht und Würde im Gottesdienst, insbesondere beim Abendmahl. Er betont, dass unwürdige Teilnahme am Abendmahl ernsthafte Konsequenzen haben kann. Diese Lehre ermutigt Gläubige dazu, sich bewusst zu machen, was das Abendmahl symbolisiert, und sich in einem Zustand der Gemeinschaft mit Gott zu befinden, bevor sie teilnehmen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Paulus im 1. Korinther 11 die Lehren der göttlichen Ordnung, der Anerkennung von Geschlechterunterschieden und der Würde im Gottesdienst betont. Diese Lehren sollen dazu beitragen, ein harmonisches Miteinander in der Gemeinde zu fördern und die Beziehung zu Gott durch respektvolle und achtsame Handlungen zu stärken.
Ich lerne:
- Respekt und Würde im Gottesdienst: Das Kapitel betont die Bedeutung von Respekt und Würde im Gottesdienst. Gläubige sollen sich bewusst sein, dass ihre äußeren Handlungen und Einstellungen ihren Glauben widerspiegeln. Das Verhalten im Gottesdienst sollte von Ehrfurcht und Anbetung geprägt sein.
- Anerkennung von Geschlechterunterschieden: Paulus betont die göttliche Schöpfungsordnung, die Männer und Frauen als gleichwertig, aber mit unterschiedlichen Rollen und Funktionen in der Gemeinde sieht. Diese Lehre kann als Grundlage für einen respektvollen Umgang miteinander dienen und verdeutlichen, dass Unterschiede in der Geschlechterrolle nicht mit geringerer Wertschätzung gleichzusetzen sind.
- Selbstprüfung vor dem Abendmahl: Die Ermahnung zur Selbstprüfung vor dem Abendmahl erinnert daran, dass die Teilnahme am Abendmahl eine heilige Handlung ist, die mit Ernsthaftigkeit und Reue verbunden sein sollte. Es ist wichtig, in einem Zustand der Gemeinschaft mit Gott zu sein und sich bewusst zu machen, was das Abendmahl symbolisiert.
- Gemeinschaft und Einheit: Das Kapitel unterstreicht die Bedeutung der Einheit in der Gemeinde. Indem die Gläubigen die Ordnung Gottes respektieren, tragen sie zur Harmonie und Stärkung der Gemeinschaft bei. Die Achtung der Unterschiede und die gemeinsame Teilnahme am Abendmahl fördern die Zusammengehörigkeit der Gläubigen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Interpretation biblischer Texte oft von verschiedenen theologischen Traditionen und Ansichten beeinflusst wird. Die genannten Lehren sind allgemeine Prinzipien, die aus 1. Korinther 11 abgeleitet werden können, aber sie können je nach individuellem Glaubenshintergrund unterschiedlich ausgelegt werden.
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?