Samstag, 20. Dezember 2025

Wenn ein Mann eine Frau heiratet

 

Ein Siegelungsraum im Haus des Herrn
(Bild: Quelle)

„Wenn ein Mann eine Frau heiratet, durch mein Wort, nämlich mein Gesetz, und durch den neuen und immerwährenden Bund, ...“  (Lehre und Bündnisse 132:19). 

Schlussabsätze zur Proklamation – „Ewige Verheißung – Die Familie im Reich Gottes“ 

1. Die Familie im Zentrum des göttlichen Plans 

Die Proklamation endet mit einem machtvollen Aufruf: „Wir rufen die verantwortungsbewussten Bürger und Regierungsvertreter in aller Welt auf, solche Maßnahmen zu fördern, die darauf ausgerichtet sind, die Familie als Grundeinheit der Gesellschaft zu bewahren und zu stärken.“ 

Damit richtet sich der Blick über das irdische Leben hinaus: Familie ist nicht nur eine gesellschaftliche Einrichtung, sondern der ewige Mittelpunkt des Plans des Glücklichseins. Schon in den ersten Absätzen der Proklamation wird betont, dass die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott verordnet ist. Nun wird deutlich: Diese Ordnung reicht über das Grab hinaus

Die Familie ist nicht bloß der Anfang des Lebens – sie ist auch das Ziel. Der Himmel selbst ist eine ewige Familie. Präsident Russell M. Nelson lehrte: „Unsere höchste Hoffnung und tiefste Freude liegen darin, als ewige Familie im Reich Gottes vereint zu sein.“ 

Damit verbindet sich die Verheißung aus Lehre und Bündnisse 138:47–48, wo Joseph F. Smith sah, dass die Erlösung der Toten „in der großen ewigen Familie Gottes“ erfüllt wird. Der Bund, der Ehepaare im Tempel siegelt, vereint Generationen über Raum und Zeit hinweg. 

2. Ewige Ehe und Siegelung – das Herz des Reiches 

Lehre und Bündnisse 132 erinnert daran, dass Mann und Frau durch den ewigen Bund Gottes miteinander verbunden werden. Diese Siegelung ist keine symbolische Handlung, sondern ein tatsächliches Priestertumsbündnis, das durch Treue Bestand hat. Wenn eine Ehe im Tempel geschlossen und durch Rechtschaffenheit bewahrt wird, wird sie zur Grundlage für die höchste Herrlichkeit des Himmels. So beschreibt es auch Offenbarung 21:3–4: „Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! […] Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“ (Paraphrasiert) 

Im Reich Gottes werden keine einsamen Seelen wohnen, sondern vereinte Familien, die in Liebe und Gerechtigkeit leben. Diese Aussicht auf ewige Gemeinschaft verleiht den täglichen Herausforderungen von Ehe, Elternschaft und Familie einen heiligen Sinn. 

3. Familie als Abbild himmlischer Ordnung 

In der Vision Henochs wird ein Bild dieser vollkommenen Gemeinschaft gezeichnet: „Und der Herr nannte sein Volk Zion, weil sie eines Herzens und eines Sinnes waren und in Gerechtigkeit lebten; und es gab keine Armen unter ihnen.“ (Mose 7:18

Die ewige Familie ist der Keim dieses himmlischen Zion. In ihr wird das göttliche Muster von Liebe, Einheit und Selbstlosigkeit eingeübt. Jeder Familienbund, der auf Christus gegründet ist, ist ein Abbild dieser kommenden Welt. 

So wird klar: Die Familie ist nicht nur Vorbereitung auf das Reich Gottes – sie ist der Ort, an dem dieses Reich beginnt. Wenn Väter und Mütter in Liebe und Geduld führen, wenn Kinder lernen, zu vergeben, zu dienen und Glauben zu üben, dann entstehen im Kleinen dieselben himmlischen Verhältnisse, die einst ewig sein werden. 

4. Verantwortung in Liebe und Gerechtigkeit 

Der Herr erwartet, dass jeder Gläubige die Familie nicht nur als eigenes Glück versteht, sondern als göttliche Verantwortung. Eltern handeln im Namen Gottes, wenn sie lehren, nähren und segnen. Ihre Liebe ist ein Abbild der Fürsorge unserer himmlichen Eltern. 

Präsident Nelson hat wiederholt betont, dass in der Familie „die höchsten Machtformen des Priestertums“ wirksam sind – die Macht, Leben zu schaffen, zu segnen und zu heiligen. Doch diese Macht kann nur in Rechtschaffenheit ausgeübt werden, wie der Herr in Lehre und Bündnisse 121:41–46 lehrt: mit Milde, Güte, Liebe und ohne Zwang. 

Wer so handelt, baut nicht nur eine stabile Familie, sondern schafft einen Ort, an dem die Gegenwart des Geistes wohnt. 

5. Hoffnung auf das ewige Zuhause 

In einer Welt voller Trennung, Unsicherheit und Zerfall bleibt die Lehre der ewigen Familie eine Quelle unerschütterlicher Hoffnung. Sie verspricht, dass keine aufrichtige Liebe verloren geht, dass Beziehungen, die in Christus gegründet sind, fortbestehen – geläutert und verklärt. 

Wie Präsident Nelson oft bezeugt hat, ist die Freude des Evangeliums letztlich Familienfreude – das Wissen, dass man durch den Erlöser alle wiedersehen wird, die man liebt. 

Darum sind die Tempel das Herz dieser Lehre: Dort werden Bündnisse geschlossen, die die Macht haben, „alles zu verbinden, was im Himmel und was auf Erden ist“ (vgl. Epheser 1:10). 

6. Zusammenfassung 

Die Familienproklamation endet nicht mit einer Warnung, sondern mit einer Verheißung: Gott ruft sein Volk auf, Familie zu schützen, weil sie das Abbild seiner Ewigkeit ist. 

Wenn Familien auf Christus gegründet sind, wird ihr Zuhause zum Abbild des Himmels. 
Wenn Eltern in Liebe und Gerechtigkeit führen, wird ihr Dienst zur Nachahmung göttlicher Fürsorge. 
Wenn Ehepaare die Bündnisse des Tempels ehren, wird ihre Liebe ewig. 

So erfüllt sich das Wort des Herrn: „Darum sollen sie Mann und Frau sein, um den ewigen Bund zu halten und die Erde zu erfüllen.“ 

Und die Worte seines Propheten bestätigen es: „Unsere höchste Hoffnung und tiefste Freude liegen darin, als ewige Familie im Reich Gottes vereint zu sein.“ 
(Präsident Russell M. Nelson) 

Welche Bedeutung hat die ewige Familie in deiner Hoffnung auf das Reich Gottes?

Freitag, 19. Dezember 2025

Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen

 

(Bild: Quelle)

„Und alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen.“ (1 Korinther 16:14

Absätze 8–9 der Proklamation – „Widerstand, Wandel und Bewährung“ 

1. Prophetische Warnung vor moralischem Verfall 

Die Familienproklamation endet mit ernsten, fast apokalyptischen Worten: 

„Wir weisen warnend darauf hin, dass jemand, der die Keuschheitsbündnisse verletzt, der seinen Ehepartner oder seine Nachkommen misshandelt oder missbraucht oder seinen familiären Verpflichtungen nicht nachkommt, eines Tages vor Gott Rechenschaft ablegen muss. Weiter warnen wir davor, dass der Zerfall der Familie über die Menschen, Länder und Völker das Unheil bringen wird, das in alter und neuer Zeit von den Propheten vorhergesagt worden ist.“ 

Diese Erklärung wurde 1995 abgegeben – und liest sich heute wie eine Prophezeiung. In einer Zeit, in der Begriffe wie Ehe, Geschlecht und Elternschaft relativiert werden, hebt der Herr seine unveränderlichen Maßstäbe hervor. Schon in Lehre und Bündnisse 1:14 mahnt er: „Und diejenigen, die meine Stimme nicht hören und meine Worte nicht annehmen, sollen keinen Teil an diesem Werk haben.“ (Paraphrasiert) 

Der Zerfall der Familie bringt geistiges Chaos. Wo die göttliche Ordnung von Ehe, Verantwortung und Keuschheit aufgegeben wird, folgt Unruhe. In 2 Nephi 2:27 wird die Freiheit des Menschen betont – aber auch ihre ernste Konsequenz: „Darum sind die Menschen frei, nach dem Fleisch zu handeln oder nach dem, was der Geist will … wer das Schlechte wählt, wird gefangen genommen vom Teufel.“ (Paraphrasiert) 

Die Familie ist der Prüfstein dieser Entscheidungsfreiheit. Wer den Familienbund achtet, steht auf der Seite des Herrn; wer ihn zerstört, schwächt nicht nur seine eigene Seele, sondern die Grundlage jeder Gesellschaft. Präsident Russell M. Nelson erklärte: „Wenn die Welt sich von den Geboten entfernt, dann müssen wir uns umso fester an das Wort Gottes halten, um unsere Familien zu retten.“ Diese Aussage ruft jeden Einzelnen dazu auf, nicht passiv zu bleiben, sondern aktiv Widerstand gegen den geistigen Druck der Welt zu leisten. 

2. Die Familie als Bollwerk gegen Verwirrung 

In Lehre und Bündnisse 45:26–33 spricht der Herr über die letzten Tage: „Ihr werdet hören von Kriegen und Gerüchten von Kriegen … das Herz der Menschen wird versagen, und sie werden sagen, dass Christus hinausgezögert hat sein Kommen.“ (Auszugsweise) 

Doch mitten in dieser Verwirrung gibt es sichere Zuflucht – das Zuhause, in dem Christus geehrt wird. Wenn Familien beten, die Schriften studieren und den Sabbat heiligen, entsteht eine geistige Festung. 

Der Apostel Paulus rief die frühen Christen auf, in Liebe alles zu tun. Diese göttliche Liebe – Agape – ist nicht bloß Gefühl, sondern gelebte Treue, Opferbereitschaft und Geduld. Eine solche Liebe verwandelt das Haus in einen heiligen Ort. 

Elder David A. Bednar lehrte einmal, dass jedes Heim zu einem „Tempel im Kleinen“ werden kann, wenn dort das Evangelium gelebt wird. So erfüllt sich der Auftrag aus der Proklamation, dass „ein glückliches Familienleben am ehesten erreicht wird, wenn die Lehren des Herrn Jesus Christus seine Grundlage sind“. 

3. Der Aufruf zur Verantwortung 

Der letzte Satz der Proklamation lautet: „Wir rufen die verantwortungsbewussten Bürger und Regierungsvertreter in aller Welt auf, solche Maßnahmen zu fördern, die darauf ausgerichtet sind, die Familie als Grundeinheit der Gesellschaft zu bewahren und zu stärken.“ 

Diese Worte machen deutlich: Der Schutz der Familie ist nicht nur eine private Aufgabe, sondern eine öffentliche Pflicht
Christen sollen sich in ihren Gemeinschaften, Schulen und Nationen für Werte einsetzen, die Ehe, Elternschaft und das ungeborene Leben achten. 

Wie Präsident Nelson betonte, liegt darin eine heilige Verantwortung jedes Gläubigen: „In einer Zeit moralischer Unbeständigkeit müssen wir das Banner der Wahrheit erheben, um die göttliche Ordnung der Familie zu verteidigen.“ 
(sinngemäße Zusammenfassung nach verschiedenen Ansprachen Präsident Nelsons) 

Die Familie ist kein kulturelles Modell, das sich ändern darf, sondern eine ewige Einrichtung, die im Himmel begann. Schon Adam und Eva erhielten die heiligen Bündnisse von Ehe und Elternschaft, bevor Sünde und Tod in die Welt kamen. Diese Ordnung ist somit älter als jedes irdische Gesetz. 

4. Liebe als Gegenkraft 

Trotz aller Warnungen endet die Proklamation nicht in Furcht, sondern in Hoffnung. Der Leitvers – „Und alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen“ – erinnert daran, dass der beste Schutz der Familie nicht in Härte, sondern in beständiger, göttlicher Liebe liegt. 

Wenn ein Vater oder eine Mutter liebevoll unterweist, wenn Vergebung über Streit triumphiert, wenn Gebet den Alltag prägt, dann wird Christus im Haus gegenwärtig. 3 Nephi 18:21 verheißt: „Betet in euren Familien immer in meinem Namen zum Vater, damit eure Frauen und eure Kinder gesegnet seien.“ Solche Familien, ob groß oder klein, werden zum Werkzeug des Herrn, um eine verwirrte Welt zu heilen. 

5. Heutige Anwendung 

In einer Gesellschaft, in der viele Institutionen an Vertrauen verlieren, bleibt die Familie die beständigste Quelle geistiger Kraft. Jedes Zuhause, das sich auf Christus gründet, wird zu einem Bollwerk gegen Lärm und Finsternis. 

  • In der Familie lernen Kinder, was göttliche Liebe bedeutet – durch das Beispiel ihrer Eltern. 
  • In der Familie üben Jugendliche, moralische Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. 
  • In der Familie reifen Erwachsene, indem sie einander dienen, Geduld üben und gemeinsam beten. 

So wird die Familie zur Schule der Heiligkeit

6. Zusammenfassung 

Die letzte Botschaft der Familienproklamation ist ein Ruf zur Bewährung. Der Herr erwartet von seinen Jüngern, dass sie Familie und Ehe heilig halten, auch wenn gesellschaftliche Trends anderes lehren. Die Warnung vor moralischem Verfall ist zugleich eine Einladung, selbst fest zu stehen und Licht zu sein. 

Wenn die Welt sich wandelt, muss das Evangelium unser fester Grund bleiben. 
Wenn Wahrheit in Frage gestellt wird, muss Zeugnis sie bekräftigen. 
Wenn Familien zerbrechen, muss Liebe heilen. 

„Wenn die Welt sich von den Geboten entfernt, dann müssen wir uns umso fester an das Wort Gottes halten, um unsere Familien zu retten.“ 
(Präsident Russell M. Nelson) 

Wie kannst du die Familie heute gegen geistige, gesellschaftliche und moralische Angriffe stärken?

Donnerstag, 18. Dezember 2025

Was aber Gott verbunden hat

 

(Bild: Quelle)

„Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.“ (Matthäus 19:6). 

Absätze 7–8 der Proklamation – „Der Bund der Ehe – Grundlage göttlicher Gemeinschaft“ 

Das Glück in der Familie wird am ehesten erreicht, wenn es auf den Lehren des Herrn Jesus Christus beruht. Diese klare und einfache Aussage der Proklamation fasst das Fundament aller ewigen Beziehungen zusammen. Ehe und Familie sind keine Erfindungen menschlicher Kultur, sondern Teil des göttlichen Plans – heilige Ordnungen, die von Anfang an eingesetzt wurden. In der Ehe offenbart sich ein Abbild der Einheit, die zwischen Christus und seiner Kirche besteht: eine Verbindung aus Liebe, Treue und gegenseitiger Hingabe, die auf göttlichem Gesetz ruht. 

Schon im Garten Eden segnete Gott Adam und Eva und gab ihnen den Auftrag, „ein Fleisch“ zu sein (1. Mose 2:24). Dieses Prinzip des Einswerdens beschreibt nicht nur körperliche oder emotionale Nähe, sondern eine geistige Gemeinschaft, in der zwei Seelen gemeinsam nach Heiligkeit streben. Der Erretter bekräftigte diese göttliche Ordnung mit den Worten: „Darum, was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ (Matthäus 19:6). Die Ehe ist somit kein bloßer Vertrag, sondern ein Bund – eine heilige Verpflichtung vor Gott, die in der Ewigkeit Bestand haben soll. 

In Lehre und Bündnisse 49:15–17 lehrt der Herr: „Darum ist die Ehe von Gott bestimmt; und das ist gesetzlich und recht vor ihm, damit die Erde mit dem Menschen erfüllt werde, und dass die Kinder der Menschen sich erfreuen und sie sich in Gerechtigkeit vermehren.“ (Paraphrasiert). Hier wird deutlich, dass die Ehe sowohl der Schöpfungsordnung als auch der Freude des Menschen dient. Sie ist das Mittel, durch das Liebe, Leben und göttliche Gemeinschaft entstehen. Präsident Russell M. Nelson hat betont: „Der Tempel ist der Ort, an dem die größte Macht der Erde – die Macht, ewige Familien zu schaffen – gebunden und gesegnet wird.“ Ehe ohne Christus bleibt auf das Zeitliche beschränkt; doch Ehe im Herrn (1 Korinther 7:39) wird zu einem ewigen Bund, der Himmel und Erde verbindet. 

Christus ist das Fundament jeder dauerhaften Beziehung. In 3 Nephi 14:24–27 vergleicht er den Weisen, der sein Haus auf einen Felsen baut, mit jenen, die seine Worte hören und tun. Ehen, die auf diesem Felsen gegründet sind, halten den Stürmen des Lebens stand. Die Herausforderungen – ob wirtschaftlicher Druck, Krankheit oder Missverständnisse – können das Fundament nicht erschüttern, wenn Christus im Zentrum steht. Ohne ihn jedoch, so wie das Haus auf Sand, kann selbst äußerer Glanz keine Dauer verleihen. 

Der Apostel Paulus beschreibt die eheliche Liebe als Abbild der Liebe Christi: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Kirche geliebt und sich selbst für sie dahingegeben hat“ (Epheser 5:25). Diese Liebe ist nicht eigennützig, sondern opferbereit. Sie sucht nicht das Ihre, sondern das Wohl des anderen (vgl. 1 Korinther 13:4–7). Paulus fährt fort: „So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib“ (Epheser 5:28). Diese tiefe Gleichwertigkeit macht deutlich, dass Mann und Frau nicht in Konkurrenz stehen, sondern sich ergänzen – zwei Hälften eines Ganzen, vereint in göttlicher Absicht. 

Liebe, Treue und gegenseitiger Respekt sind die drei Säulen, auf denen eine eheliche Gemeinschaft gedeiht. Die Proklamation lehrt, dass „Ehepartner verpflichtet sind, einander zu lieben und zu achten.“ Diese Liebe ist keine flüchtige Emotion, sondern ein täglicher Entschluss, zu dienen, zu vergeben und gemeinsam zu wachsen. Treue bedeutet mehr als körperliche Exklusivität – sie umfasst Loyalität im Denken, Fühlen und Handeln. Sie ist Ausdruck des Bundes, der nicht nur das Herz, sondern auch den Willen bindet. 

Wenn Ehepartner Christus als ihren Mittelpunkt wählen, verändert sich die Dynamik ihrer Beziehung. Sie beten gemeinsam, fasten gemeinsam, vergeben einander und tragen gemeinsam Lasten. So wie der Erretter das Joch leicht macht (Matthäus 11:30), macht seine Gnade die Ehe zu einem Ort der Heilung und Freude. Kein Mensch ist perfekt, doch zwei unvollkommene Menschen, die sich an einen vollkommenen Erretter halten, können eine vollkommene Einheit erreichen. 

In einer Zeit, in der der Begriff „Ehe“ oft neu definiert wird, erinnert uns die Proklamation daran, dass „die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott eingesetzt ist“. Sie ist keine gesellschaftliche Konstruktion, sondern eine ewige Wahrheit. Diese göttliche Ordnung bildet das Fundament der Gesellschaft und die Quelle des Friedens in der Welt. Wenn Familien zerfallen, zerbricht auch das Gefüge der Nationen; wenn Familien stark sind, blühen Völker auf. 

Der Tempel spielt in dieser heiligen Ordnung eine zentrale Rolle. Dort wird die Ehe „für Zeit und alle Ewigkeit“ gesiegelt – ein Versprechen, das weit über den Tod hinausreicht. In der Siegelungsverordnung offenbart sich das höchste Ziel des Evangeliums: ewiges Leben in Familie. Der Herr sagt: „In der celestialen Herrlichkeit gibt es drei Himmel oder Grade; … und wenn ein Mann ein Weib in dieser Welt heiratet … durch mein Wort, das mein Gesetz ist, und durch den neuen und immerwährenden Bund, … sollen sie Götter sein, weil sie keine Ende haben“ (Lehre und Bündnisse 132:19–20, auszugsweise). 

Diese Lehre verleiht der Ehe einen unvergleichlichen Wert. Sie bedeutet, dass Liebe, wenn sie auf Christus gegründet ist, nicht endet, sondern sich in der Ewigkeit vertieft. Das Verständnis, dass die Ehe eine Vorbereitung auf himmlische Gemeinschaft ist, gibt dem Alltag eine höhere Bedeutung. Jede kleine Tat der Geduld, jedes Gebet füreinander, jedes Opfer in Liebe wird Teil eines ewigen Werkes. 

Doch selbst in unverheirateten oder schwierigen Situationen gilt die Einladung Christi: baue auf den Felsen. Jeder kann sich auf Beziehungen stützen, die auf Glaube, Reinheit und Selbstlosigkeit beruhen – Eigenschaften, die auch außerhalb der Ehe Christusähnlichkeit fördern. Die Prinzipien des Bundes – Liebe, Vergebung, Treue – sind universell und bereiten auf jede Form göttlicher Gemeinschaft vor. 

Am Ende führt jede wahre Ehe, jedes treue Herz und jede heilige Bindung zurück zu Christus, dem Bräutigam der Kirche. Er hat durch sein Sühnopfer die Macht gegeben, alle zerbrochenen Bande zu heilen, alle verlorene Liebe zu erneuern und alle ewigen Verheißungen zu erfüllen. 

Wenn die Proklamation sagt: „Das Glück in der Familie wird am ehesten erreicht, wenn es auf den Lehren des Herrn Jesus Christus beruht“ (Praphrasiert), dann lädt sie uns ein, Christus selbst zum Architekten unseres Hauses zu machen. Wer so baut, baut für die Ewigkeit – auf dem Felsen der Liebe, der Treue und des Bundes. 

Mittwoch, 17. Dezember 2025

Ein Lohn ist die Frucht des Leibes

 

(Bild: Quelle)

„Siehe, ein Erbteil vom HERRN sind Söhne, ein Lohn ist die Frucht des Leibes.“ (Psalm 127:3). 

Absätze 5–6 der Proklamation – „Elternschaft – eine heilige Pflicht“ 

Das erste Gebot, das Gott Adam und Eva gab, bezog sich auf ihre Fähigkeit, Kinder zu bekommen: „Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllt die Erde“ (1. Mose 1:28). Schon darin offenbart sich die Heiligkeit und Priorität der Elternschaft im Plan Gottes. Der Schöpfer selbst stellte Mann und Frau in eine göttliche Partnerschaft, die nicht nur das Leben weitergibt, sondern auch an seiner schöpferischen Liebe teilhat. Die Familie ist der Ort, an dem Leben entsteht, Glauben genährt und ewige Beziehungen geknüpft werden. Präsident Russell M. Nelson sagte: „Die Familie ist die wichtigste Organisation im Erdenleben und in der Ewigkeit. Kein Erfolg außerhalb der Familie kann ihn aufwiegen.“ Diese Aussage fasst die Bedeutung der elterlichen Berufung zusammen: Sie ist nicht nur eine soziale Verantwortung, sondern ein göttlicher Auftrag. 

In der himmlischen Ordnung ist Elternschaft Ausdruck der höchsten Liebe. Der Vater im Himmel selbst ist das Urbild eines liebenden, geduldigen und lehrenden Elternteils. Wenn Eltern ihre Kinder erziehen, spiegeln sie im Kleinen seine Eigenschaften wider. König Benjamin lehrte, dass Eltern ihre Kinder „nicht im Streit miteinander leben lassen noch dem Teufel dienen lehren sollen, der der Feind aller Rechtschaffenheit ist“ (Mosia 4:14). Stattdessen sollten sie sie „zur Wahrheit und Nüchternheit lehren, sie einander zu lieben und einander zu dienen“ (Mosia 4:15). Diese Worte sind aktueller denn je. In einer Zeit, in der Familienstrukturen zerbrechlicher werden und weltliche Ideologien oft den göttlichen Maßstab verdrängen, erinnert die Proklamation daran, dass „Eltern die heilige Pflicht haben, ihre Kinder in Liebe und Rechtschaffenheit aufzuziehen, für ihre körperlichen und geistigen Bedürfnisse zu sorgen, sie zu lieben und ihnen das Lieben und Dienen beizubringen“. 

Der Herr hat Eltern das höchste Vertrauen ausgesprochen, indem er ihnen seine Kinder anvertraut. Dieses Vertrauen erfordert Demut, Gebet und ständige Führung durch den Geist. Kein Elternteil ist perfekt, doch das Evangelium bietet einen Weg zur täglichen Erneuerung. In 3 Nephi 18:21 ermahnt der Erretter: „Betet in euren Familien zum Vater, immer in meinem Namen, damit eure Frauen und eure Kinder gesegnet seien.“ Familiengebet ist mehr als eine fromme Tradition – es ist der Schlüssel zur geistigen Einheit. Wenn Eltern ihre Kinder vor Gott bringen, lernen diese, dass Gebet eine natürliche Sprache des Herzens ist. 

Elternschaft bedeutet auch, Christus zum Mittelpunkt des Hauses zu machen. Das geschieht, wenn Eltern das Evangelium lehren – nicht nur mit Worten, sondern durch ihr Beispiel. Alma erzählt von den 2000 jungen Männern, die „nicht an das Blutvergießen gewöhnt waren“ und doch „mit erstaunlichem Glauben“ kämpften (Alma 56:47–48). Sie erklärten: „Unsere Mütter hatten es gewusst.“ Der Einfluss rechtschaffener Eltern reicht weit über die Kindheit hinaus – er kann eine ganze Generation formen. In der Familie wird Glauben gelernt, Mut eingeübt und Hoffnung genährt. 

Der Herr erwartet von Vätern, dass sie ihre Familien in Liebe führen und das Priestertum rechtschaffen gebrauchen – nicht mit Zwang, sondern „mit Überzeugung, mit Langmut, mit Sanftmut und Milde, mit ungeheuchelter Liebe“ (Lehre und Bündnisse 121:41). Mütter tragen die heilige Aufgabe, Leben zu empfangen, zu nähren und zu lehren – ein Dienst, der im Himmel geachtet wird. Doch die Proklamation betont, dass Vater und Mutter „gleichermaßen vor Gott Rechenschaft“ ablegen. Elternschaft ist also eine gemeinsame Verantwortung, gegründet auf Liebe, Zusammenarbeit und gegenseitigen Respekt. 

Die Heiligkeit des Lebens steht im Zentrum dieser Verantwortung. Kinder sind keine Zufälle, sondern ewige Geistkinder, die vor Grundlegung der Welt existierten. Präsident Nelson hat betont, dass jedes Kind ein „kostbarer Sohn oder eine kostbare Tochter Gottes“ sei, „deren ewiger Wert jede irdische Einschätzung übersteigt“. Diese Erkenntnis führt unweigerlich zu einer klaren moralischen Haltung: Jede Form der Vernachlässigung, des Missbrauchs oder der Gewalt gegen Kinder ist ein schweres Unrecht. Die Proklamation erklärt unmissverständlich, dass „jene, die ihre ehelichen Verpflichtungen vernachlässigen oder ihre Kinder misshandeln, sich vor Gott verantworten müssen“. 

In einer Welt, die oft nach Bequemlichkeit strebt, erinnert uns die Familie daran, dass Liebe Opfer erfordert. Elternschaft bedeutet, die eigenen Wünsche hintanzustellen, um das Wohl der Kinder zu suchen. Doch im Geben wächst Freude. Wenn Eltern ihr Zuhause zu einem Ort des Glaubens, der Sicherheit und der Wärme machen, schaffen sie heiligen Boden – eine kleine Nachbildung des himmlischen Hauses. So wird das Heim zu einem Tempel, in dem der Geist Gottes wohnen kann. 

Die Segnungen solcher Elternschaft sind nicht nur zeitlich, sondern ewig. Der Herr hat verheißen: „Und sie sollen keine Mühe scheuen, um ihre Kinder und alle, die sie beeinflussen können, in Wahrheit und Rechtschaffenheit zu unterweisen“ (Lehre und Bündnisse 68:25, sinngemäß). Die Familie ist der erste und wichtigste Missionsbereich eines jeden Jüngers Christi. In ihr werden Glauben, Dienstbereitschaft und Nächstenliebe nicht nur gelehrt, sondern gelebt. 

Elternschaft ist damit ein Ausdruck der Hoffnung. Jedes Kind trägt das Potenzial, ein künftiger Heilige, Prophet, Lehrer oder Führer im Reich Gottes zu werden. Der Herr arbeitet durch Familien, um seine Absichten zu erfüllen. Wenn Eltern das verstehen, sehen sie ihre Aufgabe mit Ehrfurcht: nicht als Last, sondern als Mitwirkung an der Schöpfung. Die Liebe, die Eltern ihren Kindern schenken, ist ein Abbild der Liebe, die Christus für uns empfindet – eine Liebe, die trägt, vergibt, erzieht und heilt. 

So wird deutlich: Die Elternschaft ist keine irdische Pflicht, sondern eine ewige Berufung. Wenn Vater und Mutter gemeinsam beten, lehren, arbeiten und lieben, erheben sie ihr Zuhause zu einem Ort, an dem der Himmel spürbar wird. Sie verwirklichen den göttlichen Plan, den Gott „vom Anfang an“ vorgesehen hat. Und sie folgen der Einladung des Psalmisten: „Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn.“ 

Mögen alle Eltern – und alle, die Kinder beeinflussen dürfen – sich täglich daran erinnern, dass sie an Gottes Werk mitwirken. In der Familie wird aus Glauben Liebe, aus Liebe Hoffnung, und aus Hoffnung ewiges Leben.

Dienstag, 16. Dezember 2025

Männlich und weiblich erschuf er sie

 

(Bild: Quelle)

„Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie.“ (Genesis 1:27). 

Absätze 3-4 der Proklamation – Das Ebenbild Gottes in Mann und Frau 

Die Proklamation bezeugt mit apostolischer Klarheit: „Alle Menschen – Mann und Frau – sind nach dem Bild Gottes geschaffen. Jeder ist ein geliebter Sohn oder eine geliebte Tochter himmlischer Eltern, und als solche besitzt jeder göttliche Natur und Bestimmung.“ (Paraphrasiert). 

Diese Erklärung ist eine der tiefsten Wahrheiten des Evangeliums: Mann und Frau sind nicht zufällige Schöpfungen, sondern Spiegel des Göttlichen. Ihre Unterschiedlichkeit ist kein Gegensatz, sondern Ausdruck der Fülle göttlicher Eigenschaften. Wenn die Schrift sagt, dass der Mensch „nach dem Bild Gottes“ geschaffen wurde, bedeutet dies, dass sowohl männliche als auch weibliche Wesenszüge in Gott selbst ihren Ursprung haben. 

Der Schöpfungsbericht offenbart, dass Gott den Menschen „männlich und weiblich“ erschuf, um in dieser Einheit Sein eigenes Bild widerzuspiegeln. Erst gemeinsam zeigen Mann und Frau das vollständige Abbild Gottes. Die göttlichen Eigenschaften – Macht und Sanftmut, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Stärke und Mitgefühl – sind in ihrer Verbindung sichtbar. 

Präsident Russell M. Nelson erklärte: „Frauen und Männer sind gleichwertig in Gottes Augen – beide tragen göttliche Gaben, die einander ergänzen.“ 

Diese Ergänzung ist keine Hierarchie, sondern eine heilige Partnerschaft. Im Plan des Vaters war es nie vorgesehen, dass das eine Geschlecht über das andere herrsche. Stattdessen sollen Mann und Frau gemeinsam handeln, sich gegenseitig stützen und einander zur göttlichen Reife führen. 

Ergänzende göttliche Rollen 

Im dritten und vierten Absatz der Proklamation heißt es weiter: „Geschlecht ist ein wesentliches Merkmal der individuellen, vorirdischen, irdischen und ewigen Identität und Lebensbestimmung.“ 

Dieses prophetische Zeugnis zeigt, dass Geschlecht keine gesellschaftliche Konstruktion, sondern ein ewiges Merkmal ist, das bereits in der Präexistenz festgelegt wurde. Vor unserer Geburt waren wir bereits männlich oder weiblich – mit dazugehörigen göttlichen Gaben, Aufgaben und Möglichkeiten. 

Die Schrift bekräftigt diese göttliche Ergänzung. Paulus schrieb an die Korinther: „Doch im Herrn ist weder die Frau ohne den Mann noch der Mann ohne die Frau.“ (1 Korinther 11:11

Das bedeutet: Beide sind voneinander abhängig, weil beide Teile des göttlichen Ganzen sind. Der Mann ohne die Frau wäre unvollständig, ebenso die Frau ohne den Mann. Gemeinsam bilden sie eine Einheit, in der das Werk Gottes fortgesetzt wird – sowohl im Leben als auch in der Ewigkeit. 

Lehre und Bündnisse 25 richtet sich an Emma Smith, doch die Worte offenbaren eine ewige Wahrheit über die Beziehung zwischen Mann und Frau: „Du bist eine Tochter, die mir treu ist … und deine Seele wird sich freuen an der Frau deines Bundes.“ (vgl. LuB 25:1–3, sinngemäße Zusammenfassung). 

Diese göttliche Freude entspringt einer Beziehung, die auf gegenseitigem Vertrauen und geistiger Gleichwertigkeit beruht. Die unterschiedlichen Aufgaben, die Gott den Geschlechtern gegeben hat, dienen nicht der Trennung, sondern der Vollendung. 

In der heutigen Welt wird Unterschiedlichkeit oft mit Ungleichheit verwechselt. Doch im Plan Gottes bedeutet Unterschiedlichkeit Einheit in Vielfalt – die bewusste Zusammenarbeit zweier Wesen, die sich gegenseitig ergänzen, um ein höheres Ganzes zu bilden. 

Partnerschaft im Priestertum und in der Elternschaft 

Die Proklamation lehrt, dass Mann und Frau „gemeinsam Verantwortung haben, einander zu lieben und zu unterstützen, Kinder zu zeugen und aufzuziehen, und dass Väter und Mütter vor Gott Rechenschaft über die Erfüllung dieser Verpflichtungen ablegen müssen.“ 

Hier offenbart sich die heilige Gleichwertigkeit in der Verantwortung. Die Rolle des Vaters im Priestertum und die der Mutter in der Nährung und Fürsorge sind nicht konkurrierend, sondern vereint. Beide dienen in einem geistigen Auftrag, der von Gott kommt. 

Lehre und Bündnisse 121:41–46 beschreibt das göttliche Muster von Führung und Einfluss: „Kein Macht- oder Einflussbereich kann oder soll aufrechterhalten werden … außer durch Überredung, durch Langmut, durch Sanftmut und Milde, durch Liebe ohne Heuchelei.“ 

Diese Worte gelten nicht nur für das Priestertum, sondern für jede heilige Beziehung – besonders innerhalb der Familie. Wenn Väter und Mütter ihre Aufgaben im Geist der Liebe und Sanftmut erfüllen, wird ihr Zuhause zu einem Abbild himmlischer Ordnung

Die Elternschaft ist das irdische Abbild der ewigen Schöpfung: In der Zeugung und Erziehung von Kindern wirken Mann und Frau mit Gott zusammen, um neues Leben hervorzubringen und Seinen Plan zu erfüllen. Es ist die erhabenste Form menschlicher Zusammenarbeit, weil sie in den Bereich des Göttlichen hineinreicht. 

Heutige Anwendung und persönliche Reflexion 

In einer Zeit, in der traditionelle Geschlechterrollen hinterfragt und göttliche Unterschiede relativiert werden, ruft uns die Proklamation zurück zu einem höheren Verständnis: Gleichwertigkeit bedeutet nicht Gleichförmigkeit. 

Wenn wir begreifen, dass Männer und Frauen gemeinsam das Abbild Gottes verkörpern, sehen wir unsere Beziehungen, unsere Aufgaben und uns selbst in einem neuen Licht. Diese Erkenntnis kann heilen, was die Welt oft trennt: Missverständnisse, Machtstreben oder Selbstzweifel. 

Die Frage lautet: Wie spiegeln sich die göttlichen Eigenschaften in der Unterschiedlichkeit und Gleichwertigkeit von Mann und Frau? 
Sie spiegeln sich in der Art, wie Liebe und Wahrheit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Stärke und Sanftmut einander begegnen. Wenn Mann und Frau in göttlicher Harmonie zusammenarbeiten, zeigen sie der Welt, wie Gott ist – vollkommen, ausgewogen und liebevoll. 

Diese Wahrheit stärkt auch unser persönliches Selbstverständnis. Jeder Mensch – ob Mann oder Frau – darf wissen: Ich trage in mir das göttliche Abbild. Das gibt uns Würde, Hoffnung und Richtung. 

Zusammenfassung 

Die Absätze 3–4 der „Proklamation an die Welt“ lehren, dass Mann und Frau als ewige, ergänzende Ebenbilder Gottes geschaffen wurden. Ihre Unterschiede sind Ausdruck göttlicher Vielfalt, ihre Gleichwertigkeit ist Zeugnis göttlicher Liebe. 

Gemeinsam sollen sie im Priestertum und in der Elternschaft Gottes Werk erfüllen, einander stärken und ihre Familie auf ewig vereinen. 

So erfüllt sich der Sinn der Schöpfung: „Gott schuf den Menschen als sein Abbild … als Mann und Frau schuf er sie.“ (Genesis 1:27

Und durch diese göttliche Partnerschaft wird Sein Werk weitergeführt – „die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen“ (Mose 1:39). 

Montag, 15. Dezember 2025

Dies ist mein Werk und meine Herrlichkeit

 

(Bild: Quelle)

„Denn siehe, dies ist mein Werk und meine Herrlichkeit – die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen.“ (Mose 1:39). 

Die Familie im Plan Gottes – Eine prophetische Proklamation für unsere Zeit 

Der ewige Plan Gottes für seine Kinder 

Absätze 1–2 der Proklamation – Der ewige Plan der Glückseligkeit und die Familie als göttliche Ordnung 

Die Erste Präsidentschaft und der Rat der Zwölf Apostel bezeugen in machtvoller Einigkeit: 

„Wir erklären, dass die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott eingesetzt ist und dass die Familie im Plan des Schöpfers für das ewige Bestimmung des Menschen zentral ist.“ (Paraphrasiert

Diese Worte stellen keine kulturelle Meinung dar, sondern eine ewige Wahrheit. Der Plan Gottes ist ein Plan für Familien, wie Präsident Russell M. Nelson betonte: 

„Der Plan des Vaters ist ein Plan für Familien. Ohne die ewige Familie verliert der Plan seinen Sinn.“ 

Von Anfang an war die Familie der göttliche Rahmen, in dem Gottes Kinder lernen sollten, zu lieben, zu dienen und zu werden wie Er. Der Schöpfungsbericht zeigt, dass Adam und Eva nicht einzeln, sondern gemeinsam geschaffen und gesegnet wurden, um „fruchtbar zu sein und sich zu mehren“ (1. Mose 1:28). Schon hier zeigt sich: Ehe und Familie sind nicht irdische Erfindungen, sondern ewige Institutionen im Heilsplan. 

Wenn Gott spricht: „Denn siehe, dies ist mein Werk und meine Herrlichkeit – die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen“ (Mose 1:39), dann schließt Er damit alle ein, die in Seiner Familie sind – jedes Kind Seiner Schöpfung. Die Familie ist somit nicht nur ein soziales Konzept, sondern das Fundament der Ewigkeit

Die Präexistenz und das Ziel des Erdenlebens 

Der ewige Plan Gottes beginnt nicht auf der Erde. Schon bevor wir geboren wurden, lebten wir als Seine Söhne und Töchter im Himmel (Abraham 3:22–23). Dort wurden wir unterrichtet und bereitet, um auf die Erde zu kommen, einen physischen Körper zu erhalten und die Prüfungen des Lebens zu bestehen (Abraham 3:25). 

In diesem vorirdischen Dasein war die Familie nicht nur eine Idee, sondern ein bekanntes Muster. Wir erkannten Gott als unseren Vater im Himmel und spürten Seine vollkommene Liebe. Auf der Erde erhalten wir nun die Möglichkeit, diese göttliche Liebe in irdischer Form zu erleben – in unseren Familienbeziehungen. 

Lehi erklärte, dass „Adam gefallen ist, damit Menschen sein können, und Menschen sind, damit sie Freude haben können“ (2 Nephi 2:25). Freude ist also das Ziel des Lebens, und der Ort, an dem sie am tiefsten erfahren wird, ist die Familie. Durch Elternschaft, Partnerschaft und Nachkommenschaft lernen wir, Freude durch selbstlose Liebe zu empfinden – jene göttliche Eigenschaft, die im Himmel herrscht. 

Die Familie ist nicht nur ein vorübergehender Bund für die Sterblichkeit, sondern eine ewige Ordnung, die über den Tod hinausreicht. Der Erretter lehrte: „Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden“ (Markus 10:9). Im Tempel wird diese Verheißung durch die Siegelungsmacht bestätigt, sodass Beziehungen „für Zeit und alle Ewigkeit“ bestehen können. 

Die Familie als Lehrstätte der Liebe 

Wenn Paulus im Brief an die Epheser schreibt: „Ich beuge meine Knie vor dem Vater, nach dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden genannt wird“ (Epheser 3:14–15), 
erinnert er uns daran, dass alle Familien ihren Ursprung in der ewigen Familie Gottes haben. 

Im irdischen Zuhause wird dieser himmlische Ursprung in einem heiligen Auftrag fortgesetzt: Die Familie ist die Lehrstätte der Liebe. Hier lernen Kinder, was es heißt, zu vergeben, Rücksicht zu nehmen, Verantwortung zu tragen und Glauben zu entwickeln. Eltern haben die heilige Aufgabe, ihre Kinder „in Liebe und Rechtschaffenheit“ zu lehren (vgl. Mose 6:58). 

Diese göttliche Ordnung schützt und heiligt die Menschheit. Wenn Familien in Liebe und Bündnissen gegründet sind, spiegelt sich darin das Wesen Gottes wider – denn „Gott ist Liebe“ (1. Johannes 4:8). Die Familie ist somit nicht nur ein gesellschaftlicher Rahmen, sondern das lebendige Abbild der göttlichen Gemeinschaft

In einer Welt, die zunehmend Individualismus, Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit betont, ruft die Proklamation uns dazu auf, zurückzukehren zum göttlichen Muster der Verbundenheit. Die Familie lehrt uns, dass wahres Glück nicht aus Selbstbehauptung, sondern aus gegenseitigem Dienen und Opferbereitschaft entsteht. 

Heutige Anwendung und persönliche Reflexion 

Wenn wir begreifen, dass der Plan Gottes von Anfang an ein Plan für Familien ist, verändert das unseren Blick auf Ehe, Elternschaft und Nachkommenschaft. Diese Beziehungen werden zu heiligen Berufungen, nicht bloß zu Lebensentscheidungen. 

Das Wissen um den ewigen Plan hilft uns, den Sinn und die Bestimmung der Familie tiefer zu verstehen. In schwierigen Zeiten kann uns dieser Plan Hoffnung geben – die Gewissheit, dass Liebe und Bündnisse, die im Evangelium gegründet sind, über den Tod hinaus Bestand haben. 

Wenn du dich fragst, wie dir das Wissen um den Plan Gottes hilft, den Sinn der Familie besser zu verstehen, dann denke daran: 
Du warst schon immer Teil einer Familie – zuerst der himmlischen, dann der irdischen. Und dein Ziel ist es, wieder in die Gegenwart deines himmlischen Vaters zurückzukehren, als Teil Seiner ewigen Familie. 

Zusammenfassung 

Die ersten beiden Absätze der „Proklamation an die Welt“ laden uns ein, die Familie als ewigen Bestandteil des göttlichen Plans zu erkennen. Ehe, Elternschaft und Nachkommenschaft sind keine zufälligen Strukturen, sondern Ausdruck der Liebe und Ordnung Gottes. 

Der ewige Vater hat den Menschen geschaffen, um in Familien zu leben, weil dort das Herz Seines Werkes schlägt. Wie Mose 1:39 bezeugt: Alles, was Gott tut, dient dazu, „die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen“ – und das geschieht durch ewige Familienbande

Samstag, 13. Dezember 2025

Priestertum für alle würdigen männlichen Mitglieder

 

(Bild: Quelle)

„Demnach können alle würdigen männlichen Mitglieder der Kirche ohne Rücksicht auf Rasse oder Hautfarbe zum Priestertum ordiniert werden.“ (Spencer W. Kimball, 1978) 

Amtliche Erklärung 2 – Alle sind gleichberechtigt, das Priestertum zu empfangen“ 

„Er hat unsere Gebete vernommen“ – Der Moment der Offenbarung 

Die Ereignisse des 1. Juni 1978 markieren einen Wendepunkt in der Geschichte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Nach Jahren des Nachsinnens, intensiven Gebets und demütigen Ringens empfing Präsident Spencer W. Kimball im Oberen Raum des Salt-Lake-Tempels eine Offenbarung, die den jahrzehntelangen Ausschluss von Männern schwarzer Abstammung vom Priestertum beendete. Die Worte der Amtlichen Erklärung 2 beginnen mit der Wahrheit, die das Fundament der Offenbarung bildet: „Alle sind vor Gott gleich, seien sie schwarz oder weiß, geknechtet oder frei, männlich oder weiblich“ (2 Nephi 26:33). Damit wurde bekräftigt, was das Buch Mormon von Anfang an gelehrt hatte: das Heil in Christus kennt keine ethnische, nationale oder soziale Grenze. 

Diese Offenbarung kam nicht plötzlich oder isoliert. Präsident Kimball hatte bereits in den Jahren zuvor immer wieder öffentlich betont, dass er für alle Kinder Gottes betete. Er studierte die heiligen Schriften intensiv und suchte im Tempel um göttliche Einsicht. Sein Vorgehen erinnert an die biblische Szene, in der Petrus in Joppe durch Offenbarung lernt, „dass Gott die Person nicht ansieht, sondern dass in jedem Volk, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, ihm willkommen ist“ (Apostelgeschichte 10:34–35). Wie Petrus durch den Geist erkannte, dass Heiden ebenfalls in die Kirche aufgenommen werden sollten, so verstand Präsident Kimball durch dieselbe göttliche Quelle, dass der Zeitpunkt gekommen war, alle treuen Männer zum Priestertum zuzulassen. 

Historischer und sozialer Kontext – das Warten auf den „langverheißenen Tag“ 

Die Offenbarung von 1978 ist nur verständlich im Licht der Geschichte. In den Anfangsjahren der Kirche wurden vereinzelt Männer schwarzer Hautfarbe ordiniert – darunter Elijah Abel, ein treues Mitglied der frühen Gemeinschaft. Doch bald entstand eine Praxis, die ihre Ordination ausschloss. Der Ursprung dieser Beschränkung ist in den Aufzeichnungen unklar, aber sie spiegelte auch die gesellschaftlichen Spannungen und rassistischen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts wider. 

Über Jahrzehnte suchten die Führer der Kirche, wie es in der Erklärung heißt, „im Gebet um Führung“, da sie wussten, dass nur Gott selbst diese Praxis ändern konnte. In dieser Hinsicht zeigt sich das Muster, das alle Offenbarungen kennzeichnet: „Wir glauben alles, was Gott offenbart hat, und alles, was er jetzt offenbart“ (Glaubensartikel 9). Die Kirche bewegt sich nicht durch gesellschaftlichen Druck, sondern durch göttliche Weisung. Zugleich zeigt die Geschichte, dass der Herr seine Werke nach einem ewigen Zeitplan offenbart – „Zeile um Zeile, Vorschrift um Vorschrift“ (LuB 98:12). 

Als Präsident Kimball und seine Ratgeber wochenlang im Tempel beteten, geschah das, was die Schrift als himmlisches Muster beschreibt: die Offenbarung wurde „einstimmig gutgeheißen“ durch die Kollegien der Kirche. Damit wurde sie nicht nur persönliches Zeugnis eines Propheten, sondern das bestätigte Wort des Herrn an seine Kirche (vgl. LuB 1:38). 

Das universale Heil in Christus 

Die Offenbarung von 1978 bekräftigt die ewige Wahrheit, dass Jesus Christus das Heil für alle Menschen bereitet hat. Der Apostel Paulus schrieb an die Galater: „Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus“ (Galater 3:28). Diese Worte sind nicht bloß poetisch, sondern beschreiben die geistige Wirklichkeit des Reiches Gottes – eine Familie, in der alle dieselbe göttliche Herkunft, denselben Mittler und dasselbe Erbe teilen. 

Das Priestertum, das durch Offenbarung allen würdigen Männern offensteht, ist Ausdruck dieser universalen Gnade. Es ist die Macht, im Namen Christi zu dienen, zu segnen und zu heilen. In der Sprache der heiligen Schriften bedeutet das: „Der Herr lädt alle ein, zu ihm zu kommen und seiner Güte teilhaftig zu werden“ (2 Nephi 26:33). Diese Einladung gilt ausnahmslos jedem, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder gesellschaftlicher Stellung. 

Zugleich weist die Offenbarung über das Priestertum hinaus auf eine tiefere Wahrheit: Auch die Segnungen des Tempels, der ewigen Familie und der Siegelung werden allen gewährt, die gläubig und würdig sind. So erfüllt sich das Wort des Herrn, dass „die Schleier, die das Verständnis der Menschen verdunkeln, hinweggenommen werden“ (LuB 101:32–33). Das Licht Christi erreicht jedes Herz, das sich öffnet. 

Die prophetische Vorbereitung Spencer W. Kimballs 

Präsident Kimball war ein Mann des Gebets und des Mitgefühls. Schon als Apostel hatte er erklärt, dass er für den Tag bete, an dem „alle Menschen, gleich welcher Herkunft, die Segnungen des Priestertums empfangen“ können. Sein langes Ringen im Tempel erinnert an Jakobs Nacht am Jabbok, als dieser mit Gott rang, bis der Segen kam (vgl. Genesis 32:25–31). 

In den Berichten seiner Mitarbeiter wird deutlich, dass die Offenbarung mit machtvoller geistiger Gegenwart begleitet war. Viele Zeugen beschrieben sie als „Pentekost-Erfahrung“, vergleichbar mit dem Pfingsttag in Apostelgeschichte 2. Der Geist Gottes fiel auf die Versammelten, und alle wussten, dass der Herr gesprochen hatte. 

Diese Erfahrung zeigt, wie lebendig Offenbarung in der Kirche wirkt. Sie ist kein Überbleibsel früherer Zeiten, sondern das fortdauernde Prinzip, durch das Gott sein Werk führt. Präsident Kimball stand in der Linie der Propheten, die den Himmel suchten, um die Erde zu erleuchten. 

Das Reich Gottes in einer geeinten Menschheit 

Mit der Aufhebung aller Einschränkungen öffnete sich die Kirche für eine wahrhaft weltweite Zukunft. Heute stehen Träger des Priestertums und Führer der Kirche auf allen Kontinenten. Die Offenbarung von 1978 war damit nicht nur ein Akt der Gerechtigkeit, sondern ein entscheidender Schritt in der Vorbereitung auf das zweite Kommen Christi. Der 10. Glaubensartikel spricht von der „buchstäblichen Sammlung Israels“ und dem „Reich Christi auf Erden“. Diese Sammlung geschieht durch das Priestertum – die Macht, Menschen durch Bündnisse zu Christus zu führen. 

In diesem Sinn ist die Offenbarung auch eine Erfüllung der prophetischen Worte: „Das Evangelium wird allen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern gepredigt werden“ (Offenbarung 14:6). Das Werk des Herrn ist universal, und seine Kirche spiegelt diese Universalität wider. 

Anwendung: Niemand soll ausgeschlossen bleiben 

Die Worte der Amtlichen Erklärung 2 stellen auch heute eine bleibende Einladung dar. Jeder Jünger Christi ist aufgerufen, im eigenen Umfeld dafür zu sorgen, dass niemand von den Segnungen des Evangeliums ausgeschlossen wird – nicht durch Vorurteil, nicht durch Gleichgültigkeit, nicht durch soziale Schranken. Paulus lehrte: „Gott hat uns den Dienst der Versöhnung gegeben“ (2 Korinther 5:18). Dieser Dienst bedeutet, Brücken zu bauen, Herzen zu öffnen und Gemeinschaft zu schaffen. 

LuB 121:41–46 beschreibt das Muster wahrer geistiger Führung: durch Liebe, Sanftmut, Güte und reinen Beweggrund. Wer im Geist Christi dient, sieht im anderen ein Kind Gottes, nicht eine Kategorie. 

Schlussgedanke 

Die Offenbarung von 1978 ist ein Zeugnis davon, dass der Himmel weiterhin spricht und dass die Kirche durch lebendige Offenbarung geführt wird. Sie bestätigt den Glaubensartikel 9 – „Wir glauben alles, was Gott offenbart hat, und alles, was er jetzt offenbart“ – in seiner machtvollsten Form. 

Wenn wir heute die Worte der Ersten Präsidentschaft lesen – „Er hat unsere Gebete vernommen“ – dann erkennen wir, dass sich in ihnen der Charakter Gottes offenbart: Er hört, Er antwortet, Er segnet. In seinem Reich gibt es keinen Vorrang, keine Trennung, keine bevorzugte Linie. Alle, die Glauben ausüben und sich dem Bund anschließen, werden Teil seines Volkes. 

So erfüllt sich die Verheißung: „Der Herr wird für alle Nationen ein Zeichen aufrichten“ (2 Nephi 21:12). Die Offenbarung von 1978 ist ein solches Zeichen – ein Symbol der Hoffnung, dass in Christus wahrhaft alle eins sind.